Ich habe mich in die Literatur etwas eingelesen und ein besseres Verständnis für die verschiedene Beiträge zum Ludwig X./I. geschaffen. Ein weitere Unterscheidung ist mir aufgefallen. Bei den meisten Texten steht der Herrscher Ludwig im Zentrum der Untersuchung. Untersucht wird seine Regierungsfähigkeit und Krisenbewältigung und wird meistens positiv beurteilt. Es gibt andere Werke, die sich eher mit Themen rund um Hessen-Darmstadt beschäftigen. In diesen Werken fällt der Urteil über Ludwigs Politik und Fähigkeit als Herrscher weniger positiv aus.
Am Auffälligsten bis jetzt ist der Beitrag von Andreas Schulz in seinem Buch Herrschaft durch Verwaltung. Beispielhaft für diese Haltung ist, dass in der Einleitung Ludwig nur einmal erwähnt wird. Hier bei wird angesprochen, dass er sich aus den Regierungsgeschäft zurück halte. Auch das Buch von Erich Zimmermann über die Darmstädter Schwarzen betrachtet das Handeln des Großherzogs eher kritisch. Diese neuere Werke betrachten die Prozesse aus einer eher gesellschaftspolitischen Perspektive, wo die soziale Bewegungen eher im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen.
Aus diesem Blickwindel würde ich gerne den Werk von Adam Müller, der bis jetzt den aktuellsten Beitrag zur Verfassung geschrieben hat, analysieren. Wie fällt seiner Beurteilung der Handlung des Großherzogs aus? Wie stark stehen die soziale Bewegungen der Verfassungsbefürworter im Mittelpunkt seines Beitrags?
Ich habe noch einige weitere Texte, die ich noch untersuchen muss. Hier interessiert mich ebenso, wie kritisch sie mit der politische Handlung Ludwigs umgehen.